Sonntag, 18. August 2013

Virtuelles Tourenbuch: Ali Lanti Biwak und Keeskogel

Ich bin ja hier wirklich schwer in Verzug geraten! Aber wenn man mal kurz vorm Haupturlaub schnell eine Vorbereitungstour einschiebt, bleibt außer Packen und Familienverabschiedung nun mal nicht mehr allzuviel Zeit (und schreibfaul bin ich auch).

In der Überschrift erwähnte Tour in die Ankogelgruppe haben wir also schnell noch als "Vorbereitung" auf unser Bergprojekt in Ladakh geplant. Obs was geholfen hat, sei dahingestellt - ich würde zu weit vorgreifen, hier den Ausgang unseres Himalayaabenteuers zu verraten. Also hieß es Samstag früh ins Auto hüpfen, mal eben so 5:30 Stunden ins Maltatal runterspulen, vorbei an unserer Unfallstelle und vielen (ehemaligen) Eisfällen, die schon zur Planung des Wintereiskletterns  mahnten und die Mautstraße ganz bis ans Ende fahren (nein, diesmal nicht im Rückwärtsgang und ohne Schneekettengeplage).

Kulisse beim Raufgehen (wir waren ALLEIN!)

Mangels Zeit hatten wir die gemütlichere Route zum Ali Lanti Biwak auf 2.663m gewählt, die 600 Höhenmeter waren bald bewältigt und genau zeitgleich mit einer supernetten BOKU-Studenten-Kleinfamilie (von der Salzburger Seite heraufkommend) erreichten wir unser Ziel. Glücklicherweise waren wir 5 die einzigen Besucher an jenem Tag, so blieben schlimmere Territorialkämpfe (4 Betten  und 5 qm wollen gerecht verteilt werden) aus. Im Gegensatz zur spärlichen Beschreibung auf der ÖAV Homepage (und eines Anrufes beim Hüttenbetreuer in Sachen Wasserverfügbarkeit - hier dürfte es zu einem Mißverständnis gekommen sein: ich fragte, ob es die Möglichkeit gibt, Wasser oben zu schmelzen bzw von einem Bächlein zu holen, Betreuer meinte eher nicht; gut wir, schleppen literweise Wasser rauf, nur um oben von vollen Kanistern (!) mit Wasser, riesigen Schneefeldern und Bächen in 5 min Gehweite erwartet zu werden) fanden wir uns im Paradies wieder: Gaskocher, Gaskartuschen, Knorr Suppen, Gewürze, Wasser, Schnapserl, Zeitung, Schlafsäcke etc. das alles wartete auf den 5 qm auf uns. Wahnsinn (...alles umsonst geschleppt)!

 Am Ziel angelangt

Den Abend verbrachten wir mit der Abwehr feindlicher Plünderungsversuche unserer Abendessentöpfe durch den noch minderjährigen Herrn M. (klaro, dass das fremde viel attraktiver ist als das eigene Essen) und Kräftemessen in Form von Vergleichen der jeweils mitgebrachten Kocher (Espit gegen Primus Omnifuel - nona wer da verloren hat). Jaja man kann aus allem eine Competition machen!

Der kleine Herr M. hat seine Eltern und uns dann bis auf ein paar kleine Raunzer ganz friedlich schlafen lassen - die wichtigste Etappe unserer Reise: Schlafen auf über 2.000m fördert die Akklimatisation und der Körper speichert sich dies bis zu 10 Tagen - perfekt für unser Vorhaben. Gespieben hab ich trotzdem - aber dazu in einem anderen Post.

Am nächsten Tag stand noch bei schönstem Wetter die Frühstücksbesteigung des Keeskogels (2.900m) in unmittelbarer Nähe der Biwakschachtel am Programm, bevor wir uns an die fünfeinhalbstündige Heimreise machten. Uahhh die Autofahrten sind an unseren Unternehmungen immer das Mühsamste... So ein paar Kilometer Lokalisation näher zu den Bergen würde uns auch nicht stören.

Keeskogel - wir waren da

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